Was ist Facereading?

Das Gesichtlesen hat eine jahrtausendealte Geschichte und ist heute gefragt wie nie. Warum? Individualität zu entdecken und zu leben ist ein Kernthema unserer Zeit. Wer dabei für sich persönlich Führung und Anleitung sucht, kann diese im Facereading finden.

Gesichtlesen – was ist das eigentlich genau?

Gesichtlesen oder Facereading wird seit tausenden von Jahren in verschiedenen Kulturen überall auf der Welt praktiziert. Es ist die Fähigkeit, anhand des Gesichts einer Person Aussagen über die Persönlichkeit, das Gefühlsleben oder auch den Gesundheitszustand zu treffen. Basis für die verschiedenen Lesetechniken ist die Annahme, dass die äußere Erscheinungsform des Gesichts auch die inneren Vorgänge, also das Denken, Fühlen und andere Aspekte des Innenlebens abbildet.

In manchen Gesichtern lässt sich lesen, wie in einem offenen Buch – zum Beispiel dann, wenn der jeweilige Mensch seine Gefühle und Regungen in einer bestimmten Situation nicht verbirgt, sondern man daraus sofort Abneigung, Wut oder große Begeisterung ablesen kann. Selbst wenn das bei einer Person nicht der Fall sein sollte, lassen sich über das Facereading bestimmte Gesichtszüge oder Ausdrücke mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen oder Verhaltensweisen in Verbindung bringen.

Facereading wird oft in Bereichen wie Psychologie, Coaching, Personalauswahl oder zwischenmenschlicher Kommunikation angewendet. Es kann helfen, nonverbale Signale zu erkennen und besser zu verstehen, um das soziale Miteinander zu verbessern oder Einsichten in die Persönlichkeit eines Menschen zu gewinnen.

Was wird bei einem Facereading gelesen?

Neben den offensichtlichen Gesichtsmerkmalen (z.B. Form von Augen, Nase, Ohren und Mund) spielen auch die Gesichtsform, Hautverfärbungen, Faltenbild und Muttermale eine Rolle. Bei einem Facereading werden auch Mimik, Gestik, Körpersprache, Mikroexpressionen, Stimme, Geruch sowie Temperament mitgelesen, um die Person in ihrer Gesamtheit zu betrachten.
Typischerweise werden diese Merkmale und Bereiche des Gesichts bei einem Facereading berücksichtigt:

1. Gesichtsform:

Die Form des Gesichts, wie zum Beispiel rund, oval, quadratisch oder rechteckig, kann auf bestimmte Persönlichkeitsmerkmale und Eigenschaften wie Dominanz, Kreativität oder Sensibilität hinweisen.

2. Augen:

Die Augen sind das „Tor zu Seele“ und spielen neben dem Mund die Hauptrolle beim Facereading. Form, Größe, und Position sind wichtige Merkmale. Auch der Blick eines Menschen ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, um z.B. die Denkweise zu eruieren.

3. Augenbrauen:

Die Form, Dichte, Bewegung und Ausrichtung der Augenbrauen können ebenfalls Hinweise auf bestimmte Charaktereigenschaften geben. 

4. Nase:

Die Größe, Form, Beschaffenheit und Proportion der Nase liefert in ihrer Gesamheit wichtige Hinweise auf bestimmte Persönlichkeitsmerkmale.

 

5. Mund und Lippen:

Die Form, Größe und Länge des Mundes und die Fülle der Lippen geben Informationen über die Kommunikationsfähigkeiten, Ausdrucksstärke und emotionale Natur einer Person preis.

6. Falten und Linien:

Das Faltenbild im Gesicht, wie zum Beispiel Stirnfalten oder Nasolabialfalten, liefern Hinweise bzgl. Denkweise, Interessen und Emotionen. Sie werden z.B. in Bezug auf Ausdauer, Stress, Sorgen oder Weisheit interpretiert.

Diese sind nur einige Beispiele für die Merkmale, die bei einem Facereading betrachtet werden können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Interpretationen individuell und zugleich einzigartig sind. Facereading folgt einer kognitiven Methodik um mehr Informationen über einen Menschen zu gewinnen.

Was ist das Ziel eines Facereadings?

Ein Facereading hilft dabei, sich selbst besser kennenzulernen und zu verstehen. Denn: Nur wer sich selbst gut kennt und dabei die individuellen und ureigenen Denk- und Verhaltensmuster identifiziert, kann eigene Bedürfnisse und auch die anderer Menschen erfüllen. Wenn bei einem Facereading Charaktereigenschaften, Vorlieben und Fähigkeiten erkannt werden, dient dies langfristig der verbesserten Interaktion in vielen Lebensbereichen.

Das Ziel eines Facereadings kann zudem je nach Kontext und Anwendungsbereich variieren:

1. Persönlichkeits­analyse:

Durch Facereading werden u.a. Persönlichkeits- und Charaktereigenschaften sowie Talente abgelesen. Dies kann dabei helfen, sich selbst besser zu verstehen.

2. Emotionale Einschätzung:

Bei einem  Facereading werden Emotionen und innere Zustände einer Person abgelesen. Indem man Ausdrücke, Falten und andere Merkmale betrachtet, erhält man Informationen über den emotionalen Tiefgang einer Person. 

3. Zwischen­menschliche Kommunikation:

Durch das Beobachten von Gesichtsausdrücken und Mikroexpressionen erhält ein Facereader Hinweise darauf, wie eine Person sich fühlt oder welche Botschaften sie möglicherweise nonverbal übermittelt. Dies kann in der zwischenmenschlichen Kommunikation hilfreich sein, um Emotionen oder Intentionen besser zu verstehen.

4. Berufs- und Karriere­entwicklung:

Facereading kann als Instrument in der Berufs- und Karriereentwicklung eingesetzt werden. Es kann dazu dienen, Stärken, Fähigkeiten oder Tendenzen einer Person zu erkennen und dabei helfen, Entscheidungen über berufliche Richtungen oder Führungseigenschaften zu treffen.

5. Kriminalistik und Sicherheit:

In bestimmten Bereichen der Kriminalistik und Sicherheit kann das Facereading als eine Art Verhaltensanalyse eingesetzt werden. Es kann dabei helfen, verdächtige Merkmale oder nonverbale Signale zu erkennen, die auf bestimmte Verhaltensweisen oder emotionale Zustände hinweisen. 

Für wen ist Facereading geeignet?

Gesichtlesen ist für jeden Menschen anwendbar, völlig unabhängig von Alter, Geschlecht, Religionszugehörigkeit, kulturellem Umfeld oder Herkunft. Jeder, der neugierig darauf ist, mehr über sich zu erfahren, kann von einem Facereading profitieren. 

Neben den Erkenntnissen, die das Facereading über die eigene Persönlichkeitsstruktur bietet, kann es für bestimmte Bereiche und Berufsgruppen ergänzend großen Aufschluss bieten: 

1. Psychologen und Therapeuten:

Psychologen und Therapeuten können Facereading-Techniken nutzen, um Hinweise auf die Emotionen, Verhaltensmuster oder Persönlichkeitsmerkmale ihrer Klienten zu erhalten. Dies kann ihnen helfen, eine umfassendere Einschätzung der psychologischen oder emotionalen Zustände ihrer Klienten zu erhalten.

2. Personalabteilungen und Personaler:

Facereading kann in der Personalauswahl eingesetzt werden, um zusätzliche Einblicke in die Persönlichkeit, emotionale Intelligenz oder kommunikative Fähigkeiten potenzieller Kandidaten zu erhalten. Es kann als Ergänzung zu traditionellen Bewertungsmethoden dienen.

3. Coaches und Berater:

Coaches und Berater können Facereading verwenden, um ihre Klienten besser zu verstehen und ihnen dabei zu helfen, ihre Stärken, Potenziale oder Herausforderungen zu erkennen. Es kann dazu beitragen, den Coaching-Prozess zu unterstützen und die persönliche Entwicklung zu fördern.

4. Schauspieler und Schauspielerinnen:

Im Schauspiel können Facereading-Techniken verwendet werden, um Charaktere besser zu verstehen und ausdrucksvolle Darstellungen zu liefern. Es kann dabei helfen, subtile Emotionen oder Nuancen im Spiel zu erfassen.

5. Kommunikationstrainer und Verhandlungsexperten:

Facereading kann bei der Schulung von Menschen, die in Verhandlungen oder in der zwischenmenschlichen Kommunikation tätig sind, hilfreich sein. Es kann ihnen dabei helfen, nonverbale Signale besser zu erkennen und zu interpretieren, um effektiver zu kommunizieren.

Techniken des Facereading:

Techniken

Ableitung Merkmalgruppen bezüglich

Physiognomik:

Persönlichkeit, Fähigkeiten, Talente

Siang Mien:

Persönlichkeit, tiefe Gedanken & Intentionen, Lebensaufgabe, Schicksal

Antlitzdiagnostik:

Gesundheit, Ernährung, Krankheit, geistiges Wohlbefinden

Mimik, Gestik:

Charakter, Temperament, Lügen erkennen

Mikroexpressionen:

wahre Gefühle & Gedanken, versteckte Emotionen, Lügen erkennen

Körpersprache:

soziale Fähigkeiten, non-verbale Kommunikation, Temperament