Die Geschichte des Facereadings

Seit tausenden von Jahren werden verschiedene Techniken des Gesichtlesen praktiziert. 

„Siang Mien“ ist die chinesische Bezeichnung für Gesichtsdiagnostik oder Gesichtlesung. Es wird bis heute teilweise in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) angewandt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie sich von der reinen Gesichtsdiagnostik weiterentwickelt zur Persönlichkeitsanalyse und zu einem Werkzeug zur Vorhersage des Schicksals.

„Ein Kind kann nichts für sein Gesicht, der Erwachsene jedoch ist für seine Erscheinung verantwortlich“.

Konfuzius (ca. 551-479 v. Chr.)

Bereits im antiken Griechenland haben Hippokrates von Kos (ca. 460-370 v. Chr.) und Aristoteles (384-322 v. Chr.) die körperlichen Erscheinungen und die Gesichter von Menschen gelesen, um Aussagen über Persönlichkeit, Charaktereigenschaften sowie Krankheitsanzeichen abzuleiten.

In späteren Zeiten entstanden hieraus die Diagnoseformen Physiognomik und Antlitzdiagnostik. 

Antlitzdiagnostik und Patho-Physiognomik sind Techniken zur Erkennung von Krankheitsanzeichen, Gesundheitsstörungen und Mangelzuständen im Gesicht
Die Physiognomik ist eine Technik zur Erkennung der allgemeinen Persönlichkeitsstruktur eines Menschen, seiner Fähigkeiten, Talente und Potenziale.

Im Mittelalter haben sich u.a. Leonardo da Vinci (1452-1519), Hildegard von Bingen (1098-1179) oder auch Paracelsus (1493-1541) intensiv mit dem Gesicht des Menschen befasst, um Ihre Beobachtungen und Ableitungen direkt in ihr Schaffen einfließen zu lassen.

In der Neuzeit befassten sich Carl Huter (1861-1912), Heinrich Schüssler (1821-1898) sowie Kurt Hickethier (1891-1958) mit dem menschlichen Gesicht, um Gesundheitsstörungen zu identifizieren und nach dem Grundsatz „wie außen (Gesicht) so auch innen (Körper)“ zu behandeln. Natale Ferronato (*1925) konzentrierte seine Beobachtungen auf organ- und funktionsspezifische Krankheitsanzeichen im Gesicht und entwickelte ein Standardwerk zur Patho-Physiognomik.

In der Neuzeit wurde die nonverbale Kommunikation zunehmend erforscht und systematisiert. Ray Birdwhistell (1918-1994) prägte den Begriff der KINESIK als die Wissenschaft von der nonverbalen Kommunikation. Der Psychologe Paul Ekman (*1934) erforschte universelle Gesichtsausdrücke. 

Geht Facereading auch digital?

Das erste elektronische Gesichtserkennung-Programm wurde 1973 von Takeo Kanade (*1945) vorgestellt. Das Programm nutzte eine Kamera, um das Gesicht einer Person zu erfassen und es in Echtzeit zu analysieren.

Es war in der Lage, verschiedene Merkmale des Gesichts zu erkennen und zu identifizieren, wie beispielsweise die Position der Augen, die Form der Nase und die Konturen des Gesichts. Basierend auf diesen Merkmalen konnte das Programm das Gesicht einer Person identifizieren und mit einer Datenbank von Gesichtern vergleichen.

Kanades Arbeit legte den Grundstein für aktuelle Gesichtserkennungssysteme, die auf fortgeschrittenen Algorithmen und Technologien beruhen.

Derzeit sind weltweit elektronische Systeme im Einsatz, die statische biometrische Attribute eines Menschen erfassen (Gesichtserkennung, Retina-Scans, Fingerabdruck, Handgeometrie) und zur Personenidentifizierung eingesetzt werden (z.B. easyPASS an Flughäfen oder Face-ID bei Mobilphones). 

Die derzeitigen Gesichtserkennungssysteme identifizieren Personen anhand von äußeren Merkmalen, können also erfassen, wer zu sehen ist. Diese Systeme erkennen aber nicht die innere Beschaffenheit dieser Person, wie z.B. Persönlichkeit, Gefühle oder Talente.

Facereading heute

Der zeitgenössische Gesichtleser Eric Standop (*1965) hat sich in Europa, Südamerika und Asien als Meister des Gesichtlesen ausbilden lassen und ist damit in der Lage, antike und moderne Lehren zu kombinieren. Er hat seine eigene Methode des Gesichtlesens entwickelt, die er als „Facial Diagnostik“ bezeichnet. Diese Methode basiert auf der Idee, dass das Gesicht eines Menschen ein Spiegelbild seiner Persönlichkeit, seines emotionalen Zustands und seiner körperlichen Gesundheit ist.

Bei „Facial Diagnostik“ verschmelzen verschiedene Techniken, um das Gesicht eines Menschen disziplinübergreifend und ganzheitlich zu lesen. Im Jahr 2009 gründete er in Hongkong seine FaceReading Academy, um sein Wissen in der kombinierten Methodik weiterzugeben.

Standop ist heute international bekannt, hat mehrere Bücher über das Gesichtlesen veröffentlicht und ist als Gesichtleser, Speaker und Coach in mehreren Ländern tätig.

Peter Rosenmeyer hat seine Ausbildung in „Facial Diagnostik“ bei Eric Standop absolviert und ist ein zertifizierter und anerkannter FACEREADING EXPERT der Facereading Academy.

An seinem Standort in München praktiziert er Readings zu allen Lebensthemen.